Konferenz – Leo Marchutz und die deutschsprachige Kultur – mit Thomas Keller, Universität Aix-Marseille

Léo Marschutz ist ein ungewöhnlicher Künstler, ein wichtiger deutsch-französischer Kulturmittler und eine Person, dessen Biographie die bedrückenden Züge der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts trägt. Aus einer wohlhabenden jüdischen Familie aus Nürnberg stammend interessiert er sich früh für Cézanne und verbringt schon in den 1920er Jahren längere Zeit in der Provence, auf den Spuren Cézannes. Im Zuge der nationalsozialistischen Machtergreifung bleibt er in Südfrankreich, als Exilant und Verfolgter, bleibt nach dem Krieg endgültig in Aix-en-Provence und gründet eine Malschule. Spätestens in dieser Zeit wird er zu einer zentralen Figur in der deutschen Cézanne-Rezeption.

Der Vortrag von Thomas Keller beleuchtet einen wichtigen Aspekt des Schaffens von Léo Marchutz: die Einflüsse deutschsprachiger Kultur auf sein Werk. Trotz seiner Begeisterung für Cézanne und seine schwierige Beziehung zu Deutschland bleiben deutschsprachige Künstler, Dichter und Denker für ihn zeitlebens zentral. Thomas Keller zeichnet diese Einflüsse nach und vermittelt so ein komplexes Bild eines ungewöhnlichen Künstlers „zwischen den Welten“.

Eintritt frei.

Informationen: Centre Franco-Allemand de Provence unter 04 42 21 29 12 oder unter info@cfaprovence.com.